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Archiv: Erster Bericht über uns

Einblick in unsere Werkstatt aus der Sicht von Mediengestalter Frank Bick. Fotos und Text 2011.

In einem eher unspektakulären Gewerbegebiet von 40670 Meerbusch liegt die Werkstatt von Dimitrios Georgoulas auf der Breite Strasse 18. Der Seiteneingang zur Halle wirkt aufgeräumt, sachlich. Lediglich ein Kundenmotorrad vor der Tür verrät worum es hinter der Tür wohl gehen mag.

Hat Mann die Tür durchschritten wird dem Besucher schnell klar worum es geht. Es geht um Solositze für Motorräder die als Bobber oder Chopper umgebaut werden. Diese Solositze bekommen schon im Empfangsraum eine zuvor vielleicht nicht geahnte Wichtigkeit. Der "Spirit" des Leders beginnt den Besucher zu erfassen.

Der zweite Aspekt im Empfangsraum ist der Geselligkeit gewidmet. Hier wird nicht einfach ein Kunde an einer Theke abgefertigt, man fühlt sich sofort Willkommen und auch schnell geneigt länger zu verweilen. Die Gastfreundschaft des Wahldeutschen Dimitrios kann ihre griechischen Wurzeln nicht verheimlichen.

Die Werkstatt - oder auch das Atelier - hat etwas von traditioneller Werkstatt, einer Kunstausstellung im Museum des Handwerks und einer Bar aus dem Rotlichtviertel Athens, welches ich an dieser Stelle unbedingt einmal empfehlen muss.

Sobald man sich an das schummrige Licht gewöhnt hat, fällt dem aufmerksamen Betrachter die Anwesenheit von zwei durchaus wichtigen Persönlichkeiten auf: Jack Daniels und Apollon. Apollon ist der Gott der Weissagung und der Künste. Gerade der spirituelle Einfluß dieses Gottes griechischer wie römischer Kulturen ist in den Werken von Jimi deutlich spürbar. Jeder Sitz, jede Tasche ist ein Unikat und soll die Gedankenwelt, den Geist der zukünftigen Besitzer wider spiegeln. So wird aus einem Gespräch eine Zeichnung, aus der Zeichnung ein Stück Leder, aus dem geformten Leder ein Objekt, angefüllt mit dem Geist des Besitzers, umgesetzt von Dimitrios Georgoulas, ein Spirit Leather.

Die vollständige Erstellung eines Sitzes kann schon Mal eine Woche dauern. Das bedeutet eine Woche Lebenszeit wird gedanklich und handwerklich in das Werkstück des Kunden gesteckt, seine Gedanken und Ideen sind eine Zeit lang auch die des Künstlers. Diese Energie steckt in jedem Werkstück und man sieht es ihnen auch an.

Es steckt keine unerwünschte Energie in den gefertigten Kunstobjekten. Das Leder wird mit alten traditionellen Werkzeugen bearbeitet und so ist der Kontakt, die Bindung zwischen Werkstoff und Handwerker stark. Jede Eigenart der Werkstoffe ist für den Handwerker direkt erfahrbar, jedes Werkstück bekommt eine individuelle Behandlung. Einen Sitz oder eine Tasche derart zu gestalten ist keine Produktion sondern ein Ritual.

Wer Jimi in seinem Atelier, seiner Bar, seiner Werkstatt besucht, läuft unweigerlich Gefahr sich zu infizieren. Infiziert mit dem Geist des Leders zieht so mancher von dannen, auf der gedanklichen Suche nach einem Objekt für sich selbst. Und was soll es dann ausdrücken, was für ein Motiv haben? Wer bin ich eigentlich?
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